Sicherheit von Paketkästen und Alternativen
Pakete im Paketkasten oder in der Pakettasche sollen vor dem Zugriff Unbefugter optimal geschützt sein. Wie sieht das in der Praxis aus?
Die Sicherheitsaspekte von Paketkästen oder Pakettaschen sind für den Kauf ausschlaggebend. Diese unterscheiden sich je nach System und Herstellerangebot. Paketkästen können grundsätzlich als sicherer angesehen werden als Pakettaschen oder Paketboxen, die an der Wohnungstür befestigt werden. Daher beleuchten wir Ausführungen und Systeme etwas genauer.
Paketkästen für Ein- und Mehrfamilienhäuser – hohe Sicherheitsmerkmale
Die Öffnungs- und Schließsysteme für Paketkästen zeigen sich bisher am Markt in drei wesentlichen Varianten: Zum einen findet sich das DHL-Schloss, das mit einem Schlüsselchip geöffnet wird. Dabei verfügen sowohl der DHL-Bote als auch der Kunde über einen Schlüsselchip. Dieses System weist eine sehr große Sicherheit bezüglich des Zugangs auf.
Die großen Hersteller wie Burg Wächter, MEFA, Renz, Heibi setzen auf die Fall- oder Rutschklappe, bei der das Paket über einen vom Zusteller zu öffnenden Deckel bzw. eine ausziehbare Klappe eingelegt und direkt in ein unteres Paketfach befördert wird. Das untere Paketfach ist nur mittels Schlüssel zu öffnen. Grundsätzlich zeigt sich auch dieses System als sehr sicher, allerdings muss das Verantwortungsbewusstsein des Zustellers gewährleistet sein. Denn legt er ein Paket ein und das untere Fach ist voll, dann wird das Paket nicht „weitergeleitet“ und bleibt oben liegen. Da der Deckel oder die Klappe aber frei zugänglich ist, könnte das Paket von einem Unbefugten entnommen werden.
Ein weiteres System zeigt sich mit der Mehrpunktverriegelung. Hier bleibt das Paketfach bis zur ersten Zustellung offen. Der Paketbote legt das Paket in das Fach ein und schließt die Tür. Je nach System wird die Tür durch den Verschluss automatisch verriegelt oder der Zusteller muss einen Knopf zur Verriegelung betätigen. Vergisst er das jedoch, dann bleibt das Fach unverschlossen. Nach der Verriegelung kann das Fach nur noch mit dem passenden Schlüssel geöffnet werden.
Das von ParcelLock entwickelte Codierungssystem verspricht eine sehr hohe Sicherheit, denn sowohl Zusteller als auch Kunde geben einen individuellen Code ein, um den Paketkasten öffnen zu können. Allerdings ist dieses System in Kombination mit einem Paketkasten noch nicht auf dem Markt und daher bleibt abzuwarten, ob es in der Praxis den Anforderungen genügt.
Als Resümee lässt sich sagen, dass alle derzeit verfügbaren Systeme für Paketkästen, die an der Hauswand oder auf dem Boden befestigt sind bzw. frei aufgestellt werden können, hohe Sicherheitsmerkmale vorweisen.
Pakettaschen und Co. – Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht
Pakettaschen, die eine einfache Zustellung von Paketen in Mietwohnungen realisieren, werden an der Wohnungstür angebracht. Sie bestehen oftmals aus Kunststoff oder textilen Materialen und weisen daher schon ein Sicherheitsrisiko auf. Die Art der Befestigung entspricht den Möglichkeiten, die einer Mietwohnung gerecht werden, wobei es Dritten durchaus möglich ist, die Pakettasche, den Paketsack oder die Paketbox im Gesamten, auch unter Einsatz von roher Gewalt, zu entwenden. Weiterhin sind diese Paketbehälter meist mit einem Vorhängeschloss ausgestattet, das mit krimineller Energie ebenfalls leicht zu knacken ist. Bei Pakettaschen aus textilen Materialen besteht zudem das Risiko, dass sie aufgeschnitten werden können.
Bei kleineren und günstigen Paketboxen zur Montage an der Hauswand kommt es in punkto Sicherheit entscheidend auf das Material an. Diese Boxen verfügen ebenfalls über einen automatischen Verriegelungsmechanismus nach dem Einlegen eines Paketes. Der Empfänger kann die Box nur mit seinem Schlüssel öffnen. Boxen aus Edelstahl und Aluminium sind Kunststoffboxen vorzuziehen, da diese leichter zu beschädigen und somit auch aufzubrechen sind.
Die extra Versicherung als Sicherung
Gegen Diebstahl und Schäden wie Feuer, Vandalismus oder Sturm können Besitzer von Paketkästen eine separate Versicherung abschließen. Der Hersteller Renz bietet eine solche Versicherung kostenlos beim Kauf eines Paketkastens an. Ob sich bei einer freien Versicherung die Kosten für die Prämie lohnen, hängt wesentlich vom Paketaufkommen und den Werten im Paket ab. So wird der Goldmünzensammler, der regelmäßig online bestellt, eine solche Versicherung wohl eher ins Auge fassen, als der Familienvater, der das Spielzeug für die Kinder im Online-Versandhandel kauft.